Technik-Ecke C6 vom 24. Juni 2005

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Leitungscodes und Modulationsverfahren in symmetrischen xDSL-Systemen

Übersicht
In den bisherigen Ausgaben der Rubrik C der Technik-Ecke wurden allgemeine Aussagen zur Codierung und Modulation gemacht. Ab der vorliegenden Ausgabe der Rubrik C sollen die in xDSL-Systemen eingesetzten Leitungscodes und Modulationsverfahren betrachtet werden.

In xDSL-Systemen wird eine Vielzahl von Leitungscodes und Modulationsverfahren eingesetzt. In den folgenden Tabellen (einschließlich der Ausgabe C 7) wird der Versuch unternommen, die verwendeten Leitungscodes und Modulationsverfahren aufzulisten. Entsprechend der jeweiligen Bitraten sind die Leitungscodes und Modulationsverfahren aufgeführt, ergänzt um einige Anwendungsbeispiele. Die Tabellen basieren auf einer Zusammenstellung, die erstmals in [C6.1] veröffentlicht wurde.

Symmetrische xDSL-Systeme
Die Tabelle C 6.1 zeigt eine Übersicht zu den in symmetrischen xDSL-Systemen verwendeten Leitungscodes und Modulationsverfahren.

Bitrate in Abwärts- und
Aufwärtsrichtung
Leitungscode/
Modulations-
verfahren
Anwendung
4,6 MBit/s 16-TCPAM T1-Ausschuss 2-DA- HDSL2
6 MBit/s DMT VDSL-Lite
6 MBit/s DMT oder QAM T1-Ausschuss VDSL1
(T1.424 DMT; TRQ QAM), FSAN
6,4 MBit/s DMT oder QAM ursprünglicher Vorschlag des T1-Auschusses für Long Range
6,4 MBit/s DMT oder QAM ETSI VDSL1 S1; FSAN
8,448 MBit/s HDB3 UDSL PCM120S
8,576 MBit/s DMT oder QAM ETSI VDSL1 S2
10 MBit/s DMT oder QAM T1-Ausschuss VDSL1
(T1.424 DMT; TRQ QAM)
11,4 MBit/s 32-TCPAM ESHDSL 2-DA
12,8 MBit/s DMT oder QAM ursprünglicher Vorschlag des T1-Auschusses für Medium Range
13 MBit/s DMT oder QAM T1-Ausschuss VDSL1 (T1.424 DMT; TRQ QAM); FSAN
14,464 MBit/s DMT oder QAM ETSI VDSL1 S3; FSAN
23,168 MBit/s DMT oder QAM ETSI VDSL1 S4
25,6 MBit/s DMT oder QAM ursprünglicher Vorschlag des T1-Auschusses für Short Range
28,288 MBit/s DMT oder QAM ETSI VDSL1 S5
ca. 30 MBit/s DMT VDSL2 (low profile)
34,368 MBit/s
5B6B
Mod. 5B6B
UDSL PCM480S
UDSL LS34 S/OF
100 MBit/s DMT  VDSL2 (high profile)
200 MBit/s DMT 2-DA-VDSL2 (Bonding)

Tabelle 6.1: Übersicht zu den in symmetrischen xDSL- Systemen verwendeten Leitungscodes und Modulationsverfahren

 

Es sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der Diskussion um den optimalen Leitungscode für ESHDSL auch 64-TCPAM und 128-TCPAM in Betracht gezogen wurden [C6.2].

Die für Leitungscode/Modulationsverfahren verwendeten Abkürzungen haben die folgende Bedeutung:
• 2B1Q – 2 Binär 1 Quartär
• 4B3T – 4 Binär 3 Ternär
• 5B6B – 5 Binär 6 Binär
• 4-PAM – 4 Pulse Amplitude Modulation
• AMI – Alternate Mark Inversion
• B8ZS – Bipolar Code with 8 Zero Substitution
• CAP – Carrierless Amplitude Phase Modulation
• DPSK – Differentially encoded binary Phase Shift Keying
• DMT – Discrete Multitone Technology
• DWMT – Discrete Wavelet Multitone Technology
• HDB3 – High-Density Bipolar Code dritter Ordnung
• MMS43 – Modified Monitored Sum 4B3T
• QAM - Quadraturamplitudenmodulation
• SCPAM – Simple Coded Pulse Amplitude Modulation
• TCPAM – Trellis Coded Pulse Amplitude Modulation.

In der Ausgabe C 7 der Technik-Ecke wird es eine Übersicht zu den in asymmetrischen xDSL- Systemen verwendeten Modulationsverfahren gegeben.

 

Literatur
[C6.1] Bluschke, A.; Matthews, M.: xDSL - Digital Subscriber Lines. 14. Internationale Wissenschaftliche Konferenz an der HTW Mittweida, 08.-11. November 2000, Band C - Kommunikationstechnik, 2000, H.7, S.71-78
[C6.2] VDSL and Enhanced G.shdsl as PHYs for EFM-Copper. http://www.ieee802.org/3/efm/public/mar02/wei_1_0302.pdf

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Dr. Andreas Bluschke

Andreas Bluschke erhielt seine Dipl.-Ing.- und Dr.-Ing.-Titel 1982 bzw. 1986 vom Leningrader Elektrotechnischen M.A. Bontsch-Brujewitsch-Institut für Fernmeldewesen (LEIS) , UdSSR. Er ist Mitbegründer der Teleconnect GmbH in Dresden und war von 1990 bis 2018 einer der Geschäftsführer der Teleconnect GmbH, wo er insbesondere für F&E-Aktivitäten verantwortlich war. Als erfahrener Projektleiter war er in den Bereichen PDH, SDH, ISDN, ATM, xDSL und optische Zugangs- und Hausnetze tätig. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Zeitschriftenartikel zu den Themen Leitungskodierung, xDSL, optische Kommunikation und Zugangsnetze. Nach der Akquisition des LiFi-Geschäfts des unter Beteiligung der Teleconnect GmbH gegründeten Joint Ventures Firefly Wireless Networks durch Philips Lighting (heute Signify) ist er 2019 als Systemarchitekt nach Eindhoven, Niederlande, gewechselt. Während seiner beruflichen Laufbahn hat er eine Vielzahl von Patentanmeldungen getätigt.

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