Technik-Ecke E22 vom 23. Dezember 2004

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Varianten für sehr hohe Übertragungsraten (VDSL)

Zuordnung
In der Ausgabe E 1 (Bild E 1.1) wurde der asymmetrische xDSL-Stammbaum als Fortsetzung des Hauptstammbaums vorgestellt. Es wurde dort hinsichtlich der Anzahl der verwendeten DA unterschieden. Fortgesetzt wurde der asymmetrische xDSL-Stammbaum mit den Verfahren, die nur eine DA verwenden, in der Ausgabe E 1 der Technik-Ecke (Bild E 2.1).
Betrachtet man Bild E 2.1, so findet man ganz rechts den Oberbegriff „VDSL“ für Bitraten über 6,4 MBit/s. VDSL steht hier für alle Varianten mit sehr hohen Übertragungsraten, die entsprechende Fortsetzung des Stammbaums zeigt Bild E 22.1. Bedingt durch fortlaufende Weiterentwicklungen von ADSL zu höheren Bitraten hin, verschiebt sich die Bitratengrenze zwischen ADSL und VDSL immer mehr.
Der Stammbaum für Varianten mit sehr hohen Übertragungsraten zeigt zunächst vier (zum Teil nicht mehr gebräuchliche) alternative Bezeichnungen von VDSL. Je nach verwendeten Modulationsverfahren wird zwischen DMT, DMT mit adaptivem Spektrum, und QAM/CAP unterschieden.
DMT nutzt das eigentliche VDSL (DMT). Hierauf bauen drei weitere Verfahren auf. Zur DMT mit adaptivem Spektrum ist ein Verfahren zu zählen. Schließlich nutzte eine VDSL-Variante QAM/CAP. Darauf aufbauend sind uns ein Verfahren und sieben Geräte bekannt.
In dieser Ausgabe beginnen wir mit veralteten Bezeichnungen für VDSL, die Vorstellung der übrigen Varianten erfolgt in den nächsten Ausgaben der Technik-Ecke unter der Rubrik E.

VHDSL
Schon relativ zeitig in den Anfangsjahren von ADSL machte man sich Gedanken über die schnellere Nutzung der TAL. Man räumte ihr auch zukünftig weiterhin gute wirtschaftliche Chancen ein, allerdings dann in Verbindung mit einem weiteren Ausbau des LWL-Netzes.Prinzipiell gab es dazu zwei Ansätze: aus der Sicht der symmetrischen Technologien als Nachfolger von HDSL und aus asymmetrischer Sicht als Nachfolger von ADSL. Die hochbitratige symmetrische Variante wurde mit VHDSL (Very high bit rate Digital Subscriber Line) bezeichnet.

  VHDSL
Ausführliche Bezeichnung Very High-speed Digital Subscriber Line
Kategorie Technologie
Anwendung/ Beschreibung Eine der anfänglichen Bezeichnungen für das 1995 definierte VDSL.
Stammbaum-zuordnung Kupferleitung – duplex – asymmetrisch – mit 2 Splittern – größer 6,4 MBit/s
Erstnennung 1990
Normung keine bekannt
Quellen http://xdsl.teleconnect.de (Kapitel VDSL)

Tabelle E 22.1: VHDSL

 

VADSL
Wie im Abschnitt VHDSL beschrieben, gab es ursprünglich zwei Ansätze für Varianten mit großen Bitraten. Die Weiterentwicklung der asymmetrischen Verfahren (ADSL) wurde mit VADSL (Very High-speed Asymmetric Digital Subscriber Line) bezeichnet.

 

  VADSL
Ausführliche Bezeichnung Very high bit rate Asymmetric Digital Subscriber Line
Kategorie Technologie
Anwendung/ Beschreibung Anfänglich eine der Bezeichnungen für das 1995 definierte VDSL.
Stammbaum-zuordnung Kupferleitung – duplex – asymmetrisch – mit 2 Splittern – größer 6,4 MBit/s
Erstnennung etwa 1993/1994
Normung keine bekannt
Quellen http://xdsl.teleconnect.de (Kapitel VDSL)
Janjic, D.: ADSL – The Solution to Last Mile Bottleneck.
http://www.rockbridge.net/adsl/adsl.htm

Tabelle E 22.2: VADSL

 

xdsl stammbaum

Bild E 22.1: Stammbaum für Varianten mit sehr hohen Übertragungsraten

 

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Dr. Andreas Bluschke

Andreas Bluschke erhielt seine Dipl.-Ing.- und Dr.-Ing.-Titel 1982 bzw. 1986 vom Leningrader Elektrotechnischen M.A. Bontsch-Brujewitsch-Institut für Fernmeldewesen (LEIS) , UdSSR. Er ist Mitbegründer der Teleconnect GmbH in Dresden und war von 1990 bis 2018 einer der Geschäftsführer der Teleconnect GmbH, wo er insbesondere für F&E-Aktivitäten verantwortlich war. Als erfahrener Projektleiter war er in den Bereichen PDH, SDH, ISDN, ATM, xDSL und optische Zugangs- und Hausnetze tätig. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Zeitschriftenartikel zu den Themen Leitungskodierung, xDSL, optische Kommunikation und Zugangsnetze. Nach der Akquisition des LiFi-Geschäfts des unter Beteiligung der Teleconnect GmbH gegründeten Joint Ventures Firefly Wireless Networks durch Philips Lighting (heute Signify) ist er 2019 als Systemarchitekt nach Eindhoven, Niederlande, gewechselt. Während seiner beruflichen Laufbahn hat er eine Vielzahl von Patentanmeldungen getätigt.

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